Gedenklichter an den Guntersblumer Stolpersteinen

Der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar ist in Deutschland seit 1996 ein bundesweiter, gesetzlicher Gedenktag. Er ist als Jahrestag bezogen auf den 27. Januar 1945, den Tag der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz in den letzten Jahr des Zweiten Weltkriegs. Im Jahr 2005 wurde der 27. Januar durch die Vereinten Nationen zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust  erklärt (entnommen aus: Wikipedia).

In Guntersblum erinnern 24 Stolpersteine an Guntersblumer*innen, die im KZ Auschwitz, in anderen Konzentrations- und Vernichtungslagern, Ghettos oder in Tötungsanstalten ermordet wurden.

Anlässlich dieses Gedenktages für die Opfer das Nationalsozialismus wird die Guntersblumer Stolpersteingruppe die Gedenksteine reinigen und am 27.01. bei Einbruch der Dämmerung an den 12 Verlegestellen der Stolpersteine in Guntersblum LED-Kerzen aufstellen und mit dieser Aktion die Namen der Opfer wieder in Erinnerung bringen:

Marianne Wolf etwa, wohnhaft in der Hauptstraße, als neunjähriges Kind deportiert und wenig später ermordet - die jüngste Guntersblumerin, die den Nationalsozialisten zum Opfer fiel und für die ein Stolperstein verlegt werden konnte oder Hedwig Hartogsohn aus der Wormser Straße, die vermutlich schwanger war, als sie 1942 im Ghetto Minsk gewaltsam starb.

An den knapp 2- jährigen Rudi H., welcher in der Kinderstation der Heil- und Pflegeanstalt Eichberg am 13.02.1943 ermordet wurde, erinnert an seinem letzten Wohnort, dem Hofgut Guntershausen damals zu Guntersblum gehörig, leider kein Stolperstein. Die Angehörigen erteilten dazu nicht ihre Erlaubnis.

Guntersblumer Mitverantwortliche für die Verbrechen im Nationalsozialismus wurden aus unterschiedlichen Gründen nie zur Rechenschaft gezogen oder kamen mit milden Strafen davon.

Ein ganzes Dorf, ein ganzes Land hatte es so weit kommen lassen.

Gerade heute stehen die Stolpersteine nicht nur für die Trauer und das Gedenken an die Opfer des Nazi-Terrors, sondern sie erinnern uns alle an die Pflicht, Hass entgegenzutreten, Lügnern zu widersprechen und unsere Demokratie, unsere Verfassung und ihr freundliches Menschenbild zu schützen.   

JEDEN TAG!

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